Emanzipation der Frauen - wenn 100% völlige Emazipation bedeuten, wie weit sind wir gekommen?

Sonntag, 3. August 2008

"60 Yuan" "No!" "OK, 10 Yuan"




einkaufen in shanghai macht richtig spaß. ich liebe sowieso shopping und alles was dazugehört. die überfüllten taschen, die wie bienenstöcke im wind baumeln, das gefühl der freiheit alles kaufen zu können, und die vorfreude aufs auspacken zuhause machen das ambiente aus... in deutschland
doch hier is das alles ein wenig anders (wie unerwartet!).
der einkaufsbummel ist von tag zu tag unterschiedlich. es gibt tausende kleine straßenläden mit 2mal2 metern verkaufsfläche, wie auch riesige shoppingcenters, und zusammen hat man eine tolle auswahl. als ausländer wird einem empfohlen nur in den einkaufszentren einkaufen zu gehen, damit man nicht übers ohr gehauen wird oder dreckige waren oder sonstwas (cholera??) kriegt. aber das mache ich definitiv nicht. (natürlich gehe ich auch in die wunderschönen glitzer shoppingcenters^^) ich mag diesen dualismus von ausländer und chinesen nicht. die ausländer werden nämlich hier immer bevorzugend behandelt. (trotzdem werden ihnen sechsfache preise gesagt!) hier soll ich in klimatisierten kaufpalästen meine hundert yuan (entspricht zehn euro) ausgeben für kleidung von westlichen marken, aber das wäre doch idiotisch, oder?
ich mache das anders.
gestern war ich mit freunden in einem restaurant für weiguoren (ausländer) fragte ich den gelangweilten, gutaussehenden kellner, wo man hier weggehen kann. er empfahl mir mehrere bars und clubs, aber alle natürlich für ausländer. also fragte ich ihn wo ER denn weggehe, wenn er spaß haben wolle. plötzlich stockt er, schaut sich um und stottert in bröckeligem english etwas von "don't know". ich will der sache auf den grund gehen und frage ihn ob er denn überhaupt antworten DARF: "you allowed to say?" anscheinend darf er nicht, er drückt mir ein paar minuten später entschuldigend ein heftchen mit lauter touristenaktionen in die hand. schade, dass das restaurantpersonal hier sehr streng gezügelt wird. alle haben uniformen zu tragen und still dazustehen, jeden gast zu begrüßen und die richtigen floskeln zu sagen. das leise sein ist offensichtlich unangenehm für den kellner.
die chinesen haben nämlich eine lockerere art zu dinieren und lassen sich nicht von unnötigen manieren stören. die ellenbogen gehören auf den tisch und es darf gerülpst und geschmatzt werden.
gegessen wird nur in gemeindschaft. alle essen von allen.
es gibt fünf teller und jeder darf bei jedem zulangen. damit die arme der essenden nicht tief in leckere töpfe hineintunken, wurde schon vor jahrtausenden das drehbare, kreisförmige element in der mitte des runden tisches erfunden. hier gibt es eine spezielle verkehrsvorschrift: es darf nur im uhrzeigersinn gedreht werden, ansonsten käme es zu ernsten unfällen!

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