Emanzipation der Frauen - wenn 100% völlige Emazipation bedeuten, wie weit sind wir gekommen?

Samstag, 16. August 2008

verloren im park (zweiter teil)

mittlerweile sind wir also zwanzig meter in den LUXUN-park vorgedrungen und kommen gut ohne fotos aus, wir malen uns die szenerien aus. wir laufen auf einem betonpfad und laufen mittlerweile in brühend heißer luft, die uns ins schwitzen bringt (wir sind ja europäer, wir schwitzen leicht) und lange schweißspuren unter unseren achseln, entlang unserer wirbelsäule und zwischen bauch und brust erzeugt. wir laufen vorbei an kartenspielenden alten männern, die zu zwanzigst oder zu dreißigst um einen runden tisch mit vier hockern, auf denen die spieler sitzen, stehen und kommentieren. sie blicken uns an, skeptisch bis interessiert, und wir lächeln zurück und sie lächeln zurück und wir denken uns... oh gott, bin ich hier auffällig! kein bisschen chinesisch, völlig unangepasst! (hier ein zwischengedanke: es macht durchaus sinn sich anzupassen. eine leitkultur zu haben, so wie das von vielen cdu-politikern verkündet wurde, macht sinn. multikulturelle gesellschaften sind eine gewagte wirklichkeit, die solange funktioniert bis die eigentliche gesellschaftliche hauptgruppe selbst verloren hat, was sie denn auszeichnet. manchmal fragt man sich, was denn deutsche so auszeichnet. ich meine nicht den deutschen, als den nationalstaatlichen deutschen, sondern vielmehr den deutschen, der sonntags vor mittag aufsteht und das Sisu-guesthouse-bad putzt, weil es ihm für seine gewohnheit einfach zu ecklig dreckig ist.^^)
wir blicken nach rechts zu einem abgesperrten, wohlgepfelgten extra-park, der für fünfzehn kuail (zehn kuail, auch yuan genannt, entspricht einem euro) zu betreten ist. aber wir gehen weiter einen künstlichen see entlang, in dem ölreste in der sonne bunt glimmern. und schon zu lange nicht aufgepasst und aufgeschreckt, weil ein motorisiertes dreirad an uns vorbeibraust. wir besinnen uns und traben weiter, bis wir etwas wohlvertrautes sehen. die fahrgeschäfte vom volksfest!! man stelle sich vor, mitten im park sehen wir schießbuden und eine kleine achterbahn mit ihren bunt aufgemalten tigern und wohlbeschenkten frauen. irgendwas scheint faul, denn wir hören kein "suuuuu-uuuuu-p-eee--r coooool!!!" aus den lautsprecheranlagen, sondern den allgegenwärtigen cantonpop, ein pärchen singt von der liebe und dem vertrauen. solche romantiker die chinesen, auch beim rollercoasterfahren!
nochmal rattert ein motorisiertes dreirad an uns vorbei und wir rattern hinterher, leicht erschöpft von der hitze. die wege teilen sich und die landschaft zerklüftet sich, nachdem wir die brücke über die lotusblüten im wasser überquert haben. jetzt schmettert uns ein mittelmäßiger klavierspieler aus den versteckten soundboxen entgegen und wir setzten uns auf einen steinhocker und trinken erst mal was.
wir wandern weiter am see entlang während kleine paddelboote von motorbooten überholt werden. wir bemerken eine aussichtsplattform und werden, dort angekommen, von einem chinesen angesprochen, ob er ein foto mit uns haben könne. schweißdruchnässt stimmen wir zu und geben ihm später sogar noch ein autogramm, natürlich nur den vornamen! (wir wollen ja nich beschissen werden...) der junge kerl versucht noch ein paar englische sätze loszuwerden und schließlich können wir gehen und die ganze unangenehme situation ist vorbei. würden wir ihm wiederbegegnen, hätten wir wohl freundschaft geschlossen^^.
(hier endet der zweite teil...lol...also der dritte kommt bald!)

1 Kommentar:

Julia hat gesagt…

mit spannung erwarte ich den 3. teil ... hoffentlich kommt der bald!